Oberfräse Drehzahl – warum ist die richtige Drehzahl wichtig?

Von | 18. Mai 2017

Oberfräse DrehzahlDie Tatsache, dass die Oberfräse sowohl in der Industrie als auch in Hobby-Werkstätten mittlerweile fast schon zum Inventar gehört, zeigt, wie sehr Profis und Bastler die Vielseitigkeit dieser Maschine zu schätzen wissen. Allerdings kommen gute Fräs-Ergebnisse auch hier nicht von ungefähr. Wie bei jedem anderen Gerät auch, gilt es auch bei der Arbeit mit einer Oberfräse, gewisse Faktoren zu beachten.

Neben der Wahl des richtigen Fräskopfes und der Einstellung von Winkeln, Frässchablonen und Anschlägen gibt es ein weiteres Kriterium, welches für eine gute Performance unabdingbar ist. Die Rede ist von der Einstellung der richtigen Drehzahl. Aus welchen Gründen ist die Einstellung der Drehzahl also so elementar wichtig?

Nicht jede Drehzahl für jeden Fräskopf

Fräsköpfe gibt es in allen erdenklichen Formen und für alle erdenklichen Zwecke. Für jeden Anspruch findet sich ein passender Fräskopf und den Wünschen und Anforderungen sind quasi keine Grenzen gesetzt. Jedoch gilt es zu beachten, dass nicht jeder dieser Fräser für jede beliebige Drehzahl geeignet ist.

Gefahr im Verzug

Manche Fräsköpfe sind beispielsweise (je nach Material und Bauweise) für die Drehzahlwerte der Fräse gar nicht ausgelegt. Stellt man also die Drehzahl höher ein, als der Maximalwert des Fräskopfes erlaubt, kann es nicht nur zu irreparablen Schäden am Fräskopf kommen, auch Ihre eigene Sicherheit und die aller Personen in unmittelbarer Umgebung ist durchaus gefährdet. Material-Partikel können sich vom Fräskopf lösen und wie Projektile weggeschleudert werden. Um eine solch gefährliche Situation zu vermeiden, muss stets penibel genau auf die maximalen Drehzahlen geachtet werden, die meist auf den Köpfen selbst aufgedruckt sind.

Hohe Drehzahlen für bessere Ergebnisse

Bei der Einstellung der Drehzahl bewegt man sich oftmals buchstäblich auf Messers Schneide. In vielen Fällen nämlich wird die Fräsung umso sauberer je höher die Drehzahl eingestellt worden ist. Bei geringer Drehzahl und zu schnellem Vorschub beispielsweise sind an der bearbeiteten Fläche oft noch die einzelnen „Schläge“ der Klingen zu erkennen. Eine Gratwanderung in der Drehzahleinstellung zwischen „so hoch wie möglich“ und „so niedrig wie nötig“.

Drehzahlen

Die Kriterien für die Wahl der Drehzahl sind hauptsächlich der Durchmesser des zu benutzenden Fräsers und die Beschaffenheit des zu bearbeitenden Materials. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Drehzahl umso höher gewählt werden kann, je kleiner der Durchmesser des Fräsers ist. Oftmals werden Fräser mit einem Durchmesser von 3 cm oder weniger mit bis zu 24000 Umdrehung pro Minute betrieben, während vergleichsweise große Fräsköpfe mit Durchmessern von mehr als 7,3 cm kaum mehr als 10000 Umdrehung pro Minute erlauben.

Konstante Geschwindigkeit

Ein weiterer wichtiger Faktor für eine saubere Fräsarbeit ist die Konstanz der Drehzahl während des Fräsens. Bei einigen rotierenden Maschinen fällt die Drehzahl mit steigender Belastung etwas ab, was sich an der Qualität der bearbeiteten Fläche bemerkbar machen kann. Um dies zu vermeiden und eine stets gleichbleibende Drehzahl zu gewährleisten, arbeiten viele Oberfräsen mit einer sogenannten Konstantelektronik.

Dieses hilfreiche Feature regelt die momentane Drehzahl permanent auf den im Vorfeld eingestellten Wert hoch oder runter, sobald die Belastung beim Vorschub steigt oder eben fällt. Diese Methode der Drehzahlregulierung sichert eine wesentlich effektivere Ausnutzung der Leistung der Maschine und verringert zudem die Gefahr einer Überlastung. Eine insgesamt bessere und effizientere Performance ist das Resultat dieser hilfreichen Erfindung.

Was bleibt festzuhalten?

Was lässt sich also zusammenfassend zum Thema Drehzahl sagen? Nun, auch hier ist der einzustellende Wert der Drehzahl individuell unterschiedlich und hängt von vielerlei Faktoren ab. Die Hauptkriterien bleiben allerdings zum einen der verwendete Fräser und die Beschaffenheit des zu bearbeitenden Materials. Wenn Sie relativ hartes Holz bearbeiten möchten, sollten Sie beispielsweise besser niedrigere Drehzahl wählen, wohingegen weiches Holz auch hohe Drehzahlen erlaubt, ohne Einbußen bei der Qualität in Kauf nehmen zu müssen. In jedem Fall gilt jedoch…safety first…Achten Sie also stets darauf, dass der verwendete Fräser die Drehzahl, die Sie gerne einstellen möchten, überhaupt verträgt.

Niemand möchte sich schließlich in einem Raum mit einem Fräser befinden, der sich bei 24000 Umdrehungen pro Minute in seine Bestandteile auflöst, weil er nur für 16000 Umdrehung pro Minute ausgelegt war. Wie weiter oben bereits beschrieben, kann dies teils lebensgefährliche Folgen haben. Jeder, der schon einmal mit einer Fräse gearbeitet hat, begegnet diesem Gerät mit dem notwendigen Respekt und der erforderlichen Vorsicht und jedem, der sich mit dem Gedanken trägt, eine solche Maschine erstmalig zu benutzen, sei dies ganz besonders ans Herz gelegt.

Bild © klesign – Fotolia.com

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